Digital Detox in den Ardennen : Ein Wochenende ohne Screentime

Digital Detox in den Ardennen – Wie ich mein Handy einfach im Ferienhaus vergaß

In einer Welt, in der ständig irgendwo ein Bildschirm leuchtet, eine Nachricht aufpoppt oder das nächste Meeting wartet, fühlt es sich fast radikal an, mal nicht erreichbar zu sein. Und ehrlich gesagt – ich hatte einfach genug. Genug vom endlosen Scrollen, genug vom Dauerrauschen. Also haben wir ein Wochenende in den Ardennen gebucht, in einem Ferienhaus in Xhoffraix – und mein Handy blieb einfach liegen. Auf dem Küchentisch. Und das war gut so.

Ankommen ist der erste Schritt

Xhoffraix liegt ruhig zwischen Wäldern und Wiesen. Schon bei der Ankunft spürte ich diese wohltuende Stille – nur ein bisschen Wind in den Bäumen und Vogelgezwitscher. Kein Empfangsrauschen, kein Nachrichtenklingeln. Und ich merkte schnell: Ich wollte gar nicht mehr online sein.

Ich kuschelte mich mit einem Buch aufs Sofa, während im Kamin das Feuer knackte. Endlich mal wieder lesen – richtig lesen. Nicht zwischen zwei Terminen oder beim Warten auf den nächsten Bus, sondern so, dass man völlig eintaucht. Kapitel nach Kapitel. Und plötzlich war ich mittendrin.

Wandern, atmen, einfach sein

Die Natur dort hat ihre ganz eigene Art, einen zu erden. Die Wege rund um Xhoffraix laden ein, den Kopf freizukriegen. Kein Ziel, kein Tempo – einfach gehen, schauen, atmen.

Ein echtes Highlight war die Wanderung rund um Burg Reinhardstein. Der Weg dorthin führt durch märchenhafte Wälder, entlang eines kleinen Flusses, bis sich plötzlich die Burg zwischen den Bäumen erhebt. Fast surreal ruhig – und gleichzeitig so kraftvoll. Kein Lärm, keine Hektik. Nur Wald, Geschichte und das Gefühl, ganz weit weg zu sein.

Es war keine spektakuläre Tour. Aber genau das war das Schöne daran.

Offline und trotzdem alles da

Unser Ferienhaus hatte alles, was man sich wünscht: Sauna, Whirlpool mit Blick ins Grüne, gemütliche Räume – purer Komfort. Ja, es gab WLAN. Aber das war völlig egal. Ich hatte einfach keine Lust, online zu sein.

Mein Freund hatte stattdessen seine analoge Kamera dabei. Keine Filter, keine tausend Versuche für den „perfekten Shot“. Einfach draufhalten, festhalten, weitergehen. Jetzt warten wir gespannt auf die entwickelten Bilder – ganz oldschool. Und irgendwie fühlt sich genau das gerade richtig an.

Ein langsamer Tag in Malmedy

Einen Tag verbrachten wir in Malmedy. Kein Riesenort, aber genau richtig zum Schlendern und Kaffee trinken. Wir haben uns einfach treiben lassen – ohne Plan, ohne To-do-Liste. Nur ein bisschen Stadtluft und Sonne im Gesicht.

Vor dem Wochenende hatten wir uns auf Casapilot ein paar Tipps geholt – ganz bewusst vorher, denn während der Reise war Screentime tabu. So entdeckten wir auch das Restaurant La Charbonnade, wo man direkt am Tisch grillt. Schon von der Beschreibung her ein Volltreffer – und genau das war’s dann auch. Gutes Essen, gemütliche Atmosphäre, ein Glas Wein… und einfach mal wieder ein richtig schöner Abend, offline.

Funkloch? Jackpot.

Übrigens: In manchen Ecken rund um Xhoffraix war der Empfang richtig schlecht. Früher hätte mich das vermutlich genervt – diesmal war’s genau richtig. Kein Reiz, ständig aufs Handy zu schauen. Keine Updates, kein Stress. Nur Ruhe. Und echte Zeit für uns.

Fazit: So fühlt sich echte Erholung an

Digital Detox ist kein Verzicht. Es ist ein Geschenk. Die Ardennen sind der perfekte Ort dafür: ruhig, grün, gemütlich – aber ohne, dass man auf etwas verzichten müsste.

Ich hab nichts vermisst. Im Gegenteil: Ich hab gespürt, wie es sich anfühlt, wirklich abzuschalten. Und als wir am Ende das Haus verließen, lag mein Handy immer noch auf dem Küchentisch.

Hab ich’s vermisst? Nicht eine Sekunde. Würde ich’s wieder machen? Auf jeden Fall.

Einfach machen. Abschalten. Und merken, wie gut das tut.