Wie hundefreundlich ist Belgien wirklich? Unsere Erfahrungen & Tipps
Ist Belgien hundefreundlich? Wir wollten es genau wissen und haben unseren Hund mit auf die Reise genommen. Hier erfährst du, wie unser Urlaub lief, was uns begeistert hat und wo wir noch Verbesserungspotenzial sehen. Begleite uns auf einer Reise voller spannender Eindrücke und praktischer Tipps für deinen nächsten Urlaub mit Hund in Belgien.
Urlaub mit Hund in Belgien: Unser Erfahrungsbericht
Belgien galt schon lange als potenzielles Ziel für einen Urlaub mit Hund, doch wir wollten es genauer wissen: Wie hundefreundlich ist Belgien wirklich? Mit unserem Labrador Loki im Gepäck haben wir uns auf den Weg gemacht, um alles zu testen – von Wanderungen in den Ardennen über Hundestrände an der Küste bis hin zu hundefreundlichen Unterkünften. Dabei wollten wir nicht nur schöne Orte entdecken, sondern auch herausfinden, wie entspannt das Reisen mit Hund dort wirklich ist. Hier nehmen wir euch mit auf unsere Reise und teilen unsere ehrlichen Erfahrungen, praktische Tipps und natürlich Lokis Lieblingsmomente.
Unsere Planung und Anreise
Für unseren Urlaub mit Loki haben wir uns bewusst für zwei verschiedene Unterkünfte entschieden, um die Vielfalt Belgiens zu erleben: eine in den Ardennen und eine an der Küste, nahe am Meer. Ferienhäuser waren für uns die perfekte Wahl, weil sie uns und Loki die Freiheit gaben, den Urlaub ganz nach unseren Bedürfnissen zu gestalten. Ein eingezäunter Garten war uns besonders wichtig – so konnte Loki nach Herzenslust draußen toben, ohne dass wir uns Sorgen machen mussten. Zudem boten die Häuser genug Platz, um nach langen Tagen in der Natur oder am Strand gemeinsam zu entspannen. Und für uns Zweibeiner gibt’s in Belgien häufig noch ein kleines Extra: viele Unterkünfte in den Ardennen haben eine Sauna. Nach ausgiebigen Wanderungen durch die Natur mal eben die Füße hochlegen und sich was Gutes tun? Klingt nach einem perfekten Plan – und genau das haben wir auch gemacht! Doch bevor die Reise losging, gab es noch einiges vorzubereiten, damit Loki und wir uns rundum wohlfühlen konnten.
Vorbereitungen für die Reise
Damit unser Urlaub mit Hund so entspannt wie möglich wird, haben wir vorab alles gut geplant. Hier unsere Checkliste, die sich für jede Reise mit Loki bewährt hat:
1. Wichtige Dokumente und Gesundheitsvorsorge:
- EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung.
- Mikrochip-Kennzeichnung überprüfen.
- Reiseapotheke für den Hund (z. B. Zeckenzange, Desinfektionsmittel, Erste-Hilfe-Set).
2. Praktische Ausstattung:
- Futter für die gesamte Reise (inkl. Snacks für unterwegs).
- Näpfe für Wasser und Futter, am besten klappbar für unterwegs.
- Lieblingsspielzeug und Decke, um Loki ein Stück Zuhause mitzugeben.
3. Für unterwegs:
- Wasserflasche und Reisenapf für Pausen.
- Hundeleine und Geschirr, eventuell ein Ersatz für Notfälle.
- Hundekotbeutel (besser zu viele als zu wenige).
4. Für die Aktivitäten vor Ort:
- Wasserfeste Hundedecke, ideal für Strand oder feuchte Böden.
- Handtücher für nasse Pfoten nach Strand- oder Waldausflügen.
- Informationen zu Leinenpflicht, hundefreundlichen Stränden und Wanderwegen in Belgien.
Mit dieser Vorbereitung waren wir für alle Situationen gewappnet und konnten die Reise ganz entspannt genießen – und Loki sowieso!
Anreise aus Deutschland
Aus Deutschland ging es mit dem Auto los, was für uns und Loki die flexibelste und stressfreiste Lösung war. Die Fahrt in die Ardennen war problemlos, und schon die ländliche Umgebung bei der Ankunft ließ uns in Urlaubsstimmung kommen. Auch die Weiterfahrt zur Küste war unkompliziert, und Loki konnte unterwegs in kleinen Pausen neue Gerüche schnuppern und sich die Beine vertreten.
Wanderungen in den Ardennen mit Hund
Die Ardennen sind ein echtes Paradies für Naturliebhaber – und für Hunde ebenso! Kaum angekommen, war Loki sofort begeistert: unzählige neue Gerüche, schattige Wälder und kleine Bäche, die perfekt für eine Abkühlung zwischendurch sind. Während unserer Zeit dort haben wir mehrere Wanderwege erkundet, die sowohl für uns als auch für Loki unvergessliche Erlebnisse boten.
Unsere erste Wanderung führte uns entlang des Ninglinspo, des einzigen Bergbachs Belgiens. Der Pfad verläuft entlang des sprudelnden Baches, durch dichte Wälder und über kleine Brücken – ideal für Menschen und Hunde, die gerne die Natur entdecken. Besonders die kleinen Wasserstellen waren für Loki ein Highlight, während wir die beeindruckenden Aussichten genossen.
Am nächsten Tag erkundeten wir das Hohe Venn, ein beeindruckendes Hochmoor mit einzigartiger Flora und Fauna. Die gut markierten Wege führten uns durch offene Moorlandschaften und dichte Wälder. Loki war von den weiten, offenen Flächen begeistert, und wir schätzten die gut ausgebauten Stege, die das Wandern angenehm machten. Wichtig zu beachten: Im Hohen Venn besteht generell Leinenpflicht, um die empfindliche Natur zu schützen.
Unsere dritte Wanderung führte uns ins Tal der Warche nahe dem Château de Reinhardstein. Der Rundweg bot abwechslungsreiche Pfade mit beeindruckenden Ausblicken auf die Burg und das umliegende Tal. Loki meisterte die Strecke mit Bravour, und wir genossen die Mischung aus Geschichte und Natur. Die Wege sind teils anspruchsvoll, daher sind festes Schuhwerk und eine gute Kondition empfehlenswert.
Nach jedem Wandertag waren nicht nur wir, sondern auch Loki erschöpft. Zum Glück konnten wir uns in unserem gemütlichen Ferienhaus erholen: Loki tobte im eingezäunten Garten, während wir die Sauna genossen – eine perfekte Kombination aus Aktivität und Entspannung.
Unsere Tipps für Wanderungen mit Hund in den Ardennen
- Wasser mitnehmen: Auch wenn es viele Bäche gibt, solltest du sicherstellen, dass dein Hund genug trinkt.
- Feste Schuhe: Einige Wege können steinig und rutschig sein, vor allem nach Regen.
- Ausrüstung für den Hund: Eine Leine, eventuell ein Geschirr und ein Handtuch für nasse Pfoten sind ein Muss.
- Hundekotbeutel: Es gibt unterwegs oft keine Mülleimer, also denk daran, die Hinterlassenschaften mitzunehmen.
Hundestrände an der belgischen Küste
Nach ein paar Tagen in den Ardennen machten wir uns auf den Weg zu unserer zweiten Unterkunft an der belgischen Küste. Die Fahrt dauerte knapp zwei Stunden und war für uns entspannt – Loki hat unterwegs seine Pausen zum Schnüffeln und Beinevertreten sehr genossen.
Hundestrände im Test: De Haan, Ostende und Knokke-Heist
Da wir im Frühjahr reisten, galten für die Strände bestimmte saisonale Regelungen, die wir bei unseren Besuchen berücksichtigten.
1. Hundestrand von De Haan
De Haan ist für Hundebesitzer besonders angenehm, denn es gibt spezielle Strandabschnitte, an denen Hunde willkommen sind.
- Hauptsaison (1. Juni bis 15. September): Hunde sind zwischen 10:00 und 19:30 Uhr nicht erlaubt.
- Nebensaison (16. September bis 31. Mai): Hunde dürfen ganztägig an den Strand und dürfen sogar freilaufen.
Zusätzlich gibt es den Strand De Duinpan, wo angeleinte Hunde das ganze Jahr über erlaubt sind. Dieser Abschnitt eignet sich besonders gut für entspannte Spaziergänge, ohne auf die Saisonzeiten achten zu müssen.
Unsere Erfahrung: Wir waren in der Nebensaison unterwegs und konnten Loki am Hauptstrand frei laufen lassen. Der breite, saubere Sandstrand und die ruhige Atmosphäre waren einfach perfekt. Der Strandabschnitt „De Duinpan“ war ebenfalls ein Highlight, vor allem weil er ganzjährig zugänglich ist – ideal für alle, die flexibel bleiben wollen.
2. Hundestrand von Ostende
- Hauptsaison (Juli und August): Hunde sind vor 10:00 Uhr und nach 20:00 Uhr erlaubt.
- In den Monaten April, Mai, Juni und September sind Hunde vor 10:00 Uhr und nach 18:30 Uhr gestattet.
- Zwischen dem 1. Oktober und dem 31. März dürfen Hunde ganztägig an den Strand, müssen jedoch angeleint sein.
Unsere Erfahrung: Unser Besuch in Ostende fiel in den April. Daher planten wir unsere Strandspaziergänge entsprechend und genossen die morgendliche Ruhe. Loki freute sich über die frische Brise und die Möglichkeit, neue Umgebungen zu erkunden.
3. Hundestrand von Knokke-Heist
- Hauptsaison (15. März bis 15. Oktober): Hunde sind zwischen 10:00 und 20:00 Uhr am Strand nicht erlaubt. Eine Ausnahme bildet der Strandabschnitt in "Het Zoute" östlich von Surfers Paradise, wo Hunde den ganzen Tag über erlaubt sind. Vom 16. Oktober bis 14. März dürfen Hunde ganztägig an den gesamten Strand und müssen nicht an der Leine geführt werden.
Unsere Erfahrung: In Knokke-Heist besuchten wir den Abschnitt „Het Zoute“. Loki konnte hier frei toben, und die entspannte Atmosphäre machte diesen Strand zu unserem persönlichen Favoriten. Die große Fläche war ideal, um Loki ausgiebig spielen zu lassen, ohne andere Besucher zu stören.
Praktische Tipps für den Strandbesuch mit Hund
- Regelungen beachten: Informiere dich vor dem Besuch über die aktuellen Bestimmungen der jeweiligen Strandgemeinde, da diese variieren können.
- Strandzeiten checken: Viele Strände haben saisonale Einschränkungen, also informiere dich vorab.
- Parkmöglichkeiten: In De Haan gibt es kostenlose Parkplätze nahe der Dünen; in Ostende und Knokke-Heist sind die meisten Parkplätze kostenpflichtig.
- Mitnehmen: Wasser, Reisenapf, Hundekotbeutel und ein Handtuch für nasse Pfoten sind ein Muss.
- Leinenpflicht: Auch wenn an einigen Strandabschnitten keine Leinenpflicht besteht, sollte dein Hund stets unter Kontrolle sein, um andere Strandbesucher nicht zu stören.
Nach diesen Tagen am Meer war klar: Die belgische Küste bietet für Hund und Mensch viele Möglichkeiten, gemeinsam eine unvergessliche Zeit zu verbringen. Abends kehrten wir müde, aber glücklich in unsere Unterkunft zurück. Die belgische Küste hat uns mit ihrer Hundefreundlichkeit und den vielfältigen Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten schlichtweg begeistert!
Belgien-Städtetrips mit Hund: Brügge und Lüttich
Nach unseren Erlebnissen in der Natur wollten wir auch noch etwas städtische Luft schnuppern, ohne Loki zu überfordern. Dafür haben wir uns für zwei Städte entschieden, die auf unserer Route lagen: Brügge, nahe der Küste, und Lüttich, nur einen Katzensprung von den Ardennen entfernt.
Brügge: Entspannte Spaziergänge durch die Altstadt
Brügge, auch „Venedig des Nordens“ genannt, liegt nur etwa 30 Minuten von unserer Unterkunft an der Küste entfernt und ist mit seinen Grachten und historischen Gebäuden ideal für einen entspannten Tagesausflug.
- Hundefreundliche Spazierwege: Die Parks entlang der Kanäle, wie der Minnewaterpark, sind perfekt für einen gemütlichen Rundgang. Loki konnte die Grünflächen erkunden, während wir die ruhige Atmosphäre genossen.
- Hund in der Stadt: In der Fußgängerzone war es kein Problem, Loki an der Leine mitzunehmen. Die Altstadt ist jedoch mit Kopfsteinpflaster gepflastert, was etwas Aufmerksamkeit beim Gehen erfordert – besonders bei größeren Hunden.
- Pause gefällig? In Brügge gibt es viele Cafés mit Sitzplätzen im Freien, wo Hunde willkommen sind. Ein Highlight für uns war das kleine Café „Tarteline“, in dem Loki ein Schälchen Wasser bekam, während wir leckeren Kaffee tranken.
Lüttich: Ein Abstecher mit Flair
Lüttich, etwa eine Stunde von den Ardennen entfernt, war unser anderer Stopp. Die Stadt bietet eine tolle Kombination aus historischer Architektur und Spaziermöglichkeiten entlang der Maas.
- Spaziergänge an der Maas: Die Promenade entlang des Flusses eignet sich wunderbar für einen entspannten Spaziergang mit Hund. Hier gibt es genügend Platz, und Loki konnte an der Leine problemlos mitlaufen.
- Hundefreundliche Parks: Der Parc de la Boverie war unser persönlicher Favorit – große Grünflächen, schattige Bäume und sogar ein kleiner Teich, an dem Loki seine Pfoten abkühlen konnte.
- Hund und Stadttrubel: Im Stadtzentrum war etwas mehr los, daher sind wir etwas abseits der großen Plätze geblieben. Lüttich ist definitiv quirliger als Brügge, aber mit ein wenig Planung gut machbar.
Unsere Tipps für Städtetrips mit Hund
- Pausen einplanen: Städte können für Hunde anstrengend sein. Plant genügend ruhige Momente in Parks oder am Wasser ein.
- Wasser mitnehmen: Ein Reisenapf ist in der Stadt genauso wichtig wie in der Natur.
- Hundepfoten schonen: Kopfsteinpflaster oder heiße Böden können unangenehm sein – also lieber früh oder spät am Tag losziehen.
Mit Hund nach Belgien: Unsere Erfahrungen
Nach zwei Wochen voller abwechslungsreicher Erlebnisse können wir sagen: Belgien ist für Reisen mit Hund absolut empfehlenswert! Ob die ausgedehnten Wanderungen in den Ardennen, die entspannten Spaziergänge an den Hundestränden der Küste oder die Erkundung von Städten wie Brügge und Lüttich – für Mensch und Vierbeiner war alles dabei.
Unsere Highlights:
- Die ausgedehnten Wanderungen in den Ardennen, bei denen Loki in kleinen Bächen planschen konnte, während wir die Ruhe der Natur genossen.
- Der Strand von De Haan, wo Hunde in der Nebensaison frei laufen dürfen und ganzjährig am Abschnitt „Strand De Duinpan“ an der Leine willkommen sind – perfekt für entspannte Spaziergänge.
Wo es Verbesserungspotenzial gibt:
- Strandzeiten und Leinenpflicht: Gerade in der Hauptsaison sind die Regelungen an den Stränden (z. B. Ostende) recht einschränkend. Früh morgens oder spät abends am Strand zu sein, funktioniert zwar, ist aber nicht immer ideal. Hier würden etwas mehr Flexibilität oder speziell ausgewiesene Hundestrände helfen.
- Städtetrips: Obwohl Städte wie Brügge und Lüttich viel zu bieten haben, kann der Stadttrubel für Hunde schnell stressig werden. Kopfsteinpflaster und volle Fußgängerzonen sind nicht für jeden Vierbeiner angenehm. Ein paar mehr hundefreundliche Zonen oder Wasserstellen in den Innenstädten wären wünschenswert
Unser Fazit
Belgien hat uns mit seiner Hundefreundlichkeit überzeugt – mit ein wenig Planung lassen sich die kleinen Herausforderungen problemlos meistern. Am Ende unserer Reise war Loki genauso müde und zufrieden wie wir, und wir haben viele schöne Erinnerungen mitgenommen. Belgien ist für einen Urlaub mit Hund definitiv eine Reise wert!